Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Mi 28 Jul 2010 - 13:55
Es dauerte eine kleine Ewigkeit in der sie allein mit Tarciryan auf den Liebsten wartete. Der Schneider und seine Gehilfen hatten ihre Sachen gepackt und waren gegangen, und Rouvena begann sich immer unwohler zu fühlen, zu fremd war ihr alles. Schliesslich öffnete sich die Tür und die junge Frau bekam grosse Augen. War das ihr Envi der ihr da strahlend entgegenkam? Er sah einfach fantastisch aus mit den geschnittenen, und gut frisierten Haaren, dem gleichmässig gestutzten Bart.
Du siehst....umwerfend aus.... sie räusperte sich leicht. Würde ich dich nicht schon so lieben spätestens jetzt täte ich es. Tarciryan interessierte die Veränderung nicht so sehr, er war damit beschäftigt sich all die Bilder an den Wänden anzusehen. Das gab ihr die Gelegenheit dieses gutaussehende Mannsbild erst einmal ausgiebig zu küssen. Den Pagen, der noch immer an der Tür stand und etwas verlegen den Blick senkte hatte sie völlig vergessen. Erst als sie sich ein wenig atemlos löste bemerkte sie ihn und ihre Wangen färbten sich tiefrot.
Können...wir jetzt heimgehn?fragte sie leise in der Hoffnung das nun erstmal alles erledigt war.
Zuletzt von Rouvena am Mo 23 Aug 2010 - 14:14 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Do 29 Jul 2010 - 1:41
Das nenne ich eine liebevolle Begrüssung, kam es von Envi nach den Küssen von Rouvena, ich gefalle dir also ?, fragte er sie grinsend. Nun wandte auch er sich um und sah den Pagen an: Ähm... wie heisst du eigentlich ?, fragte er ihn freundlich. Der junge Mann lächelte und antwortete: Ich bin Ian McKenzie MyLord, aber nennt mich nur Ian. In Ordnung Ian, steht noch etwas auf unserem Programm oder können wir nach Hause gehen ?, fragte ihn Envi. Es tut mir leid MyLord, aber in wenigen Minuten werdet Ihr zum Mittagessen erwartet. Und im Anschluss hat MyLady ein Treffen mit dem Friseur wie auch der kleine Lord. Das Grinsen in Envis Gesicht wurde nun noch breiter. Also Ian, Mittagessen klingt schon einmal sehr gut und das der Meister meine geliebte Frau noch schöner machen kann als sie schon ist bezweifel ich in keiner Weise. Man sieht es ja an mir, sagte er lachend und gab Rouvena einen Kuss auf die Stirn als er seinen Arm um sie legte. Komm Tarciryan, wir gehen mit Ian, er zeigt uns den Weg zum Mittagessen.
Der kleine Junge rannte sogleich zu seinem Vater und verkündete: Ja Hunger Papa. Sie hatten alle einen ereignisreichen Vormittag erlebt und Envi war sich bewusst, der Nachmittag würde nicht anders werden.
Auf dem Weg zum Speisesaal fragte er den jungen Burschen: Ian, habe ich heute noch irgendwelche Termine ? Aye MyLord, Ihr habt nach dem Essen ein Treffen mit dem Rat der Stadt. Envi seufzte, genau das hatte er erwartet, wie es einst auch in Minas Tirith ablief.
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Do 29 Jul 2010 - 13:25
Ein kaum hörbarer Seufzer entfloh den Lippen der jungen Frau. Mittagessen, Friseurtermin, und danach? Schon jetzt sehnte sie sie sich nach der Geborgenheit ihres Heimes, auch wenn es noch das Gästehaus der Burg war. War das ihr Leben von nun an? Wie sehr hatte sie gehofft noch ein paar Jahre ganz für sich zu sein, das Leben mit ihrer Familie in Ruhe geniessen zu können, mit Hausarbeit und Garten bevor sie Envis Bestimmung folgen mussten.
Nun schien dieser Traum dahin, hatte das Verschwinden der Königin alle Hoffnungen und Träume zunichte gemacht. Rouvena zweifelte nicht daran das man auch für sie als Gemahlin des Statthalters Aufgaben und Pflichten bereithielt. Von nun an würde das Leben aus Warten bestehen, warten auf ein paar Stunden der Zweisamkeit immer darauf gefasst das irgendetwas geschah das auch diese Momente jäh unterbrach.
Schweigsam und in Gedanken versunken folgte sie dem Pagen, sich fragend wer wohl alles an diesem Mittagessen teilnehmen würde.
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Fr 30 Jul 2010 - 2:26
Es dauerte nicht lange bis Ian wieder eine Tür für sie öffnete, dieses Mal jedoch eine grosse und hohe Flügeltür und vor ihnen lag nun einer der Speiseräume der Burg in dem ein grosser langer Tisch stand. Envi sah seine Rouvena etwas besorgt an, wie würde sie auf solche Dinge nun reagieren, würde es ihr zu viel werden. Unbemerkt für alle Anwesenden nahm er ihre Hand und führte sie an den Tisch, an dessen einem Ende für vier Personen gedeckt war. Schon wollte Tarcriyan auf den grossen Stuhl am Tischende klettern als er den Blick seines Vaters bemerkte. Er nahm den Jungen auf den Arm und setzte ihn auf einen der hohen Stühle neben sich. Ian hielt Rouvena gegenüber den Stuhl hin. Kaum hatten sie sich gesetzt als auch schon mehrere Bedienstete den Raum mit grossen Tellern betraten und sie vor ihnen aufstellten. Von verschiedenem Gemüse aus der Region bis hin zu einer grossen Lammkeule gab es beinahe alles. Die Augen des Kindes wurden immer grössen beim Anblick von all den guten Dingen vor ihm. Warten wir noch auf jemanden Ian, fragte Envi den jungen Burschen. Aye MyLord, McRyan wird jeden Moment noch hinzu kommen. Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen als der alter Mann auch schon aus einer Seitentür trat. Verzeiht meine Verspätung MyLord...., doch Envi unterbrach ihn und verwies ihn freundlich auf den freien Platz, sprechen konnte er im Augenblick nicht da er sich in diesem Moment eine kleine Tomate in den Mund gesteckt hatte.
Es war ein verzügliches Mahl und Envi wie auch wohl Rouvena hatten schon lange kein derart üppiges Mahl mehr gesehen. Tarciryan lehnte sich in seinem Stuhl zurück und stöhnte glücklich und zufrieden und rieb sich seinen vollen Bauch. Bist du satt geworden ?, fragte ihn Envi grinsend und war sehr stolz auf seinen Sohn und seine sehr guten Tischmanieren. Der Tisch wurde nun abgeräumt und McRyan räusperte sich.. MyLord, bevor wir uns gleich mit dem Rat der Stadt treffen würde ich gerne noch ein paar Dinge mit Euch besprechen. Envi nickte und sah zu Rouvena. Es wird hoffentlich nicht zu lange dauern mein Abendstern. Vertraue Ian, er wird dir sicherlich auch jeden Wunsch erfüllen, da bin ich mir sicher. Wir reden dann heute Abend über einiges. Er erhob sich, strich seinem Sohn noch kurz über den Kopf, Bleibe brav bei deiner Mutter Tarciryan und keine Erkundungstouren in der Burg. Wir schauen uns das alles noch zusammen an. Dann entschwand er mit McRyan durch eine Seitentür. Kurz blieb er noch stehen und warf ihr einen liebevollen Blick zu.
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Fr 30 Jul 2010 - 13:04
Und wieder öffnete sich eine der grossen Türen und Rouvena war froh das Envi ihre Hand hielt. Räume dieser Grössenordnung war sie nicht gewohnt, dementsprechend verloren kam sie sich darin vor. Der leichte, aufmunternde Händedruck des Liebsten zauberte ein dankbares Lächeln auf ihre Lippen. Tief einatmend straffte sie sich, nahm an der Tafel Platz. Nun denn, die Dinge waren nun mal so wie sie waren und sie würde sich gewöhnen müssen. Envi brauchte eine starke Frau an seiner Seite, eine die ihn stützte und unterstützte, die ihn auffing wenn einmal alles zu schwer wurde, und sie würde ihn nicht enttäuschen.
McRyan gesellte sich dazu nachdem ein Mahl aufgetischt war, welches reichhaltiger nicht hätte sein können. davon könnte die halbe Stadt satt werden...murmelte sie und ein feines Lächeln des alten Herrn zeigte das seine Ohren noch sehr gut waren, was Rouvena wieder einmal zum erröten brachte. Das Mahl verlief in schweigendem Genuss, danach verabschiedeten sich McRyan und der Liebste, der letztere mit ein paar aufmunternden Worten.
Nun denn Ian...ich fürchte wir werden um den Friseurtermin nicht herum kommen...hab ich recht? Der junge Page lächelte bedauernd.Es tut mir leid Mylady...aber... Es ist schon gut Ian... unterbrach sie ihn lächelnd, es ist alles nur noch etwas ungewohnt...bringen wir es also hinter uns. Ian verbeugte sich, und führte sie wieder einmal durch die Gänge, von denen sie sicher war sich niemals in ihnen zurecht zu finden.
Gut eine Stunde später erkannte sie weder sich noch Tarciryan kaum wieder. Der Junge trug sein Haar nun ebenso wie sein Vater und ihre eigenen Haare zierten kleine geflochtene Zöpfe. Gleichzeitig hatte eine junge Frau ihre Hände gebadet und gecremt, die Nägel etwas in Form gebracht, so das sie gepflegt und weich wirkten. Freundlich bedankte sie sich, worauf sich die Bediensteten verneigten und sich zurückzogen. Wieder Erwarten hatte sie es genossen so verwöhnt zu werden und um einiges entspannter sah sie nun Ian fragend an.
Liegt noch etwas an Ian oder...? der junge Mann lächelte leicht. Nein Mylady ...nun ist alles erledigt....Wenn ihr mir die Bemerkung erlaubt...ihr seid wunderschön.... verlegen senkte der Page seinen Blick, hatter er doch mit seiner Äusserung seine Grenzen deutlich überschritten.
Ich danke dir Ian.... gab sie mit leichtem Erröten Antwort und nahm Tarciryan an die Hand.Wenn du mich nun bitte noch zum Ausgang bringen würdest....ich fürchte allein würde ich mich hoffnungslos verlaufen.
Zuletzt von Rouvena am Mo 23 Aug 2010 - 14:17 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Fr 30 Jul 2010 - 16:39
MyLord, verzeiht meine Offenheit aber in dieser Kleidung könnt Ihr nicht vor den Rat treten, erklärte ihm nun McRyan und deutete auf die Beinkleider Envis. Verlegen sah der Truchsess an sich hinab, Wisst Ihr McRyan ich musste sie mir heute früh bei den Wachposten ausleihen da Rouvena meine beiden Hosen erst heute früh waschen konnte. Der alte Schotte lächelte und führte Envi in eine Kammer. Ich habe mir erlaubt für Euch die traditionelle Kleidung bereit zu legen, im Augenblick jedoch noch in den Farben des Clans der Königin und ich zeige Euch dabei gleich wie sie richtig angelegt werden. Envis Blick fiel auf auf die Kleidungsstücke. Ein Rock ! Nein, dies nannte man hier ja einen Kilt. Er seufzte, zog sich das Hemd über den Kopf. Durch das schmale Fenster in dem massiven Gemäuer fiel ein Strahl Licht auf seinen grünen Stein und liess ihn erleuchten. Solche Steine findet man hier zu Lande nicht, sagte der alte Mann, dem das Leuchten sofort aufgefallen war, bisher weiss niemand woher Ihr kommt MyLord. Ihr sagtet einmal Ihr hättet lange Zeit in einer Stadt der Kelten gelebt aber Ihr seid kein Kelte und ich bin mir auch sicher Ihr stammt nicht aus der uns bekannten Welt. Und dennoch vertrauen wir Euch wie wir es bisher keinem Fremden gegenüber zugelassen hätten. Sicherlich habt Ihr in der kurzen Zeit, die Ihr nun schon bei uns lebt bemerkt, dass wir Schotten ein sehr eigenwilliges Volk sind und vielem was uns fremd ist äusserst misstrauisch gegenüber stehen. Allerdings habt Ihr kurz nach Eurer Ankunft hier mehr Heldenmut bewiesen als ich es von den tapfersten Schotten kenne. Wollt Ihr mir Euer Geheimnis anvertrauen MyLord ?
Envi sah ihn eine Weile still an. Ich weiss vor allem, dass ihr ein sehr gläubiges Volk seid und hm... bei gewissen Dingen glaubt, sie wären verflucht oder vom Teufel geschaffen. Wenn ich Euch nun etwas über mich erzählen würde, würdet Ihr mich dann auf für eine Missgeburt halten McRyan ? Mich aus der Stadt jagen schlimmer wie ein Vieh ? Oder gar einen Scheiterhaufen für mich errichten ? Der alte Mann dachte lange nach und musterte seinen neuen Herrn eingehend bevor er antwortete: Nein MyLord das würde ich niemals zulassen. Auch wenn uns sicherlich einiges an Euch fremd erscheint das Volk schätzt Euch sehr und sieht in Euch nichts teuflisches. Es erstaunt mich zwar auch, aber vielleicht auch deshalb da Ihr massgeblich bei der Verteidigung unserer Stadt geholfen habt. Ohne Eure Hilfe hätten uns diese Abtrünnigen ausgeplündert und vieles an Vorräten für den Winter hätten wir nun nicht mehr. Wir verdanken Euch sehr viel MyLord und daher war es für den Rat keine Frage wer während der Abwesenheit der Königin uns regieren soll. Dank Euch haben wir endlich eine vernünftige Verteidigung aufbauen können. Und erzählt mir nun nicht Ihr hättet keine Ahnung von Heerführung, Ihr müsst in der Vergangenheit ein grosser Heerführer gewesen sein MyLord, das erkenne ich.
Wortlos streifte sich Envi das neue Hemd über bevor er McRyan Antwort gab. Aye, da kann ich Euch nichts vormachen McRyan. Einst führte ich ein Heer von über 8.000 Kriegern in eine grosse und gewaltige Schlacht. Und aye ich stamme nicht aus der Euch bekannten Welt. Vieles aus meiner Welt ... aus meiner Heimat würde für Euch unmöglich vorkommen, als wären es nur Geschichten oder Mythen, die unwirklich sind. Aber für mich und mein Volk sind sie leider die Wahrheit und eine Tatsache. McRyan sah ihn erstaunt an, MyLord, Euer Volk ? In diesem Moment bemerkte Envi selbst was er gesagt hatte aber es war ausgesprochen und er konnte sich nun bei McRyan nicht mehr heraus reden. Dafür war der alte Mann zu klug. Was ich Euch nun erzählen werde muss unter uns bleiben McRyan, schwört es mir, niemand darf davon in dieser Stadt je etwas davon erfahren. MyLord, Euer Vertrauen ehrt mich sehr und Ihr habt mein Wort selbst wenn mich die Heiden aus dem Süden foltern sollte, niemand wird etwas über Euch erfahren.
Envi deutete auf einen der Stühle in der Kammer und sie setzten sich. Meine Heimat ist weit entfernt von hier, daher habt Ihr nie davon gehört. Ich lebe hier seit vielen Jahren im Exil und kaum jemand weiss um meine wahre Vergangenheit oder meine Abstammung. Eure Feinde hier sind Menschen wie ihr selbst welche seid, der Feind in meinem Land ist jedoch bei weitem mächtiger und gefährlicher als es ein Stamm der Menschen je sein könnte. Um es mit Euren Worten auszudrücken gibt es in meiner Heimat noch etwas wie Magie, etwas das Ihr als ein Werk des Teufels ansehen würdet und wenn man es genau nimmt ist der Dunkle Herrscher in meiner Heimat Eurem Teufel nicht unähnlich. Seine Armeen bestehen aus Orks, für Euch wären sie sicherlich eine Form von Fabelwesen, die Ihr für nicht real halten würdet, aber sie existieren und werden gezüchtet wie Vieh. Aber sie kennen im Grunde keine Furcht und vor allem keinerlei Gnade. Ihr würdet nun sicherlich sagen, dass die Barbaren hier zu Lande auch weder Furcht noch Gnade kennen aber glaubt mir McRyan, die Barbaren hier sind harmlos. Eine Stadt wie diese hier zu verteidigen ist ein leichtes. Ihr hattet eine gute Grundlage, die ich nur noch ausbauen musste. Wenn nun die Aussenmauer vollständig steht werden viele Eurer Feinde dagegen machtlos anrennen. Vor allem mit guten Bogenschützen auf den Wällen.
Envi hatte seine Hände in seinem Schoss gefaltet und sah zu Boden. Schmerzliche Erinnerungen kamen in ihm hoch, Erinnerung an seine Heimat ... an die vielen Gemetzel, Kämpfe und Verluste.,.....
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Fr 30 Jul 2010 - 22:28
Ian hatte sie zum Ausgang gebracht und Rouvena verabschiedete sich dankend von ihm. Leicht seufzend regiestrierte sie die achtungsvollen Grüsse der Wachen, während sie mit ihrem Sohn den Weg zum Gästehaus zuschritt. Dort angekommen erwartete sie die nächste Überraschung. Ein junges Mädchen, adrett in eine Zofengewandung gekleidet erwartete sie an der Tür. Mylady, ich bin Fiona McKenzie und euch als Zofe und Hausmädchen zugeteilt. Anmutig knickste die Kleine die wohl 16 Lenze zählen mochte. Ich glaube ihr habt Ian schon kennengelernt? Er ist mein Bruder.
Einen Moment lang schwieg Rouvena, eine Zofe ...was würde nun noch alles kommen? Dann besann sie sich und reichte dem Mädchen die Hand. Ich freue mich Fiona ... wir werden sicher gut miteinander auskommen. Das hier..., sie deutete auf den Jungen der einen vorbildlichen Diener machte. ...ist Tarciryan unser Sohn. Aber wir wollen doch erst einmal hineingehen. Innerlich wieder einmal seufzend betrat sie das Haus, sagte Fiona das sie sich erst einmal umsehen sollte und ging selbst ins Wohnzimmer wo sie sich in einen der Sessel fallen lies. Tarciryan liess sich gleich auf dem boden nieder um mit seinen heissgeliebten Figuren zu spielen.
Mylady möchtet ihr vielleicht einen Tee? das Haus kenne ich schon sehr gut ich habe es selbst mit vorbereitet. Abwartend stand Fiona in der Tür.Rouvena lächelte ihr etwas mühsam zu. ja danke ein Tee wäre schön, und dann brauche ich dich vorerst nicht mehr. Ich muss einfach ein bischen allein sein.
Es dauerte nicht lang bis Fiona mit dem Tee zurückkam und ihn schweigend auf einem Tischchen in der Nähe des Sessels abstellte. Danke Fiona, für heute kannst du heimgehn.
Dann nehme ich die verschmutzte Bettwäsche mit und gebe sie in die Wäscherei. Wenn das Mädchen sich über all den Eiter und das Blut auf den Laken wunderte so zeigte sie es nicht. Nach einem erneuten Knicks gings sie leise hinaus und Rouvena atmete auf als sie die Haustüre klappen hörte. Endlich allein.
Zuletzt von Rouvena am Mo 23 Aug 2010 - 14:19 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Mo 9 Aug 2010 - 19:25
MyLord, sprach ihn der alte Mann leise an, ist mit Euch alles in Ordnung ? Envi blickte McRyan mit leicht feuchten Augen an: Nein McRyan, vieles ist nicht in Ordnung. Weder in meiner Welt noch in der Euren. Er stand auf und ging zu dem kleinen Fenster in der Burgmauer. Für wie alt haltet ihr mich McRyan ?, fragte er den alten Mann ruhig und sah dabei den Wachen im Burghof zu. McRyan dachte lange nach bevor er Envi eine Antwort gab. Ihr seid gebildet, äusserst erfahren im Kampf und wisst Euer beeindruckendes Schwert sehr sicher zu führen. Dinge, die ein junger Mann noch nicht vermag von daher müsstet Ihr ein recht hohes Alter haben aber wenn ich mir Eure Erscheinung betrachte MyLord, dann könnt Ihr nicht älter als Ende Dreissig sein. Envi musste unweigerlich lächeln und wandte sich wieder dem Schotten zu. Ich bin nun 90 Jahre alt, sagte er schmunzelnd als er das erstaunte und erschrockene Gesicht des Mannes sah. MyLord, kam es verblüfft aus dem Munde des Schotten, dies kann nicht Euer Ernst sein, das ist unmöglich.
Beruhigt Euch McRyan, sagte Envi sanft, für mich und die Nachfahren meines Volkes ist dies noch kein Alter und ich hatte Euch gewarnt wenn Ihr etwas über mich wissen wollt. Hinter meinem Alter steckt keine böse Magie oder ähnliches, meine Vorfahren wurden teils 500 Jahre alt. Und dennoch zählen wir in meiner Heimat zu den Menschen, jedoch vom Stamme der Dúnedain, einer ... hm... besonderen Rasse von Menschen. Ich bin der letzte Stammesführer der Dúnedain und auf mir lastet ein schweres Erbe, dass mir schon bei meiner Geburt in die Wiege gelegt wurde. Mir fiel die Aufgabe zu Teil zwei alte Königreiche in meiner Heimat wieder zu vereinen und letztendlich ihnen wieder einen König zu geben. Envi wandte sich wieder ab, in Gedanken versunken erinnerte er sich an jene Tage als alle glaubten ER hätte den Dunklen Herrscher bezwungen, wie es einst Elendil, seinen Söhnen, Gil-galad und Elrond in der Letzten Schlacht gelungen war. Doch auch Envi musste nach einigen Jahren schmerzhaft erkennen, dass er sich geirrt hatte. Weder seine Vorfahren noch er hatten den Dunklen Herrscher endgültig vernichten können.
Leise, mehr zu sich selbst als zu McRyan sagte er nun: Ich bin Elessar, König der wieder vereinten Reiche von Arnor und Gondor, mein Beiname bei meiner Krönung lautet Envinyatar. In der Sprache eines sehr edlen Volkes in meiner Heimat bedeutet dies der Erneuerer. McRyan sass mit offenem Mund am Tisch als er diese Worte vernahm. Zu jener Zeit, fuhr Envi fort, hatte ich eine wunderschöne Frau aus jenem Volk, wir nennen sie Elben, die Unsterblichen oder die Erstgeborenen da sie als erste in meiner Heimat umher gingen. Für mich gab sie ihre Unsterblichkeit auf und wir lebten einige Jahre glücklich zusammen und sie gebar mir einen Sohn. Alles schien gut und glücklich zu sein. Envi liess wieder den Kopf hängen.
Langsam erhob sich McRyan und ging auf ihn zu. MyLord, Ihr sprecht in der Vergangenheit, erlaubt mir die Frage, was ist geschehen ? Sie sind tod, gab ihm Envi tonlos als Antwort. Nach einer Weile Stille im Raum fügte er hinzu: Grausam erschlagen von jenen Orks, von denen ich Euch erzählte. Und ich konnte sie nicht beschützen. Danach ging ich ins Exil. Ich musste meine Heimat, meine Welt verlassen um eine Prophezeiung zu erfüllen. Nach Jahren der Wanderschaft gelang ich eines Tages in die Stadt der Kelten, in der ich ein paar Jahre lebte. Nicht immer wurde ich freundlich empfangen als ich in eine Stadt kam. Die Menschen in diesen Teilen sind Fremden gegenüber skeptisch und misstrauisch wie Ihr ja selbst von Euch auch erklärt habt. Doch die Kelten nahmen mich auf und es sah danach aus, dass ich endlich wieder meinen Frieden und mein Glück gefunden hatte. Rouvena wurde meine neue Frau und auch sie gebar mir einen Sohn. Doch unser Glück wärte nicht lange. Als ich eines Tages von der Arbeit zurück kehrte waren sie beide verschwunden. Er erinnerte sich wie er damals verzweifelt durch die Stadt geirrt war. Jeden Tag auf das Neue mit seinem getreuen Pferd die Umgebung durchkämmte und jeden Abend trauriger und verzweifelter zurückkehrte in das Rosenhäuschen.
Nach einigen Tagen musste ich mir selbst eingestehen, dass sie wohl gewaltvoll entführt wurden. Ich verliess die Stadt der Kelten um mich auf die Suche nach meiner geliebten Frau und meinem Sohn zu machen und mein Weg führte mich zu euch. Und den Valar sei Dank, dass Ihr mich aufgenommen habt McRyan, fügte er nun wieder an den alten Mann gewandt zu, hier habe ich sie wieder gefunden obwohl ich kaum noch Hoffnung hatte. Über zwei Jahre waren nun vergangen in denen ich wieder unterwegs war und hier habe ich nun wieder einen Ort gefunden, den ich Zuhause nennen kann. McRyan fiel vor Envi auf die Knie nachdem er sich ihm zugewandt hatte. MyLord, .. nein verzeiht mir ... Majestät ..., Envi unterbrach ihn: Hier bin ich kein König, vergesst dies nicht McRyan. Er reichte dem Schotten die Hand und half ihm wieder auf die Beine. Ihr habt mir versprochen dieses Geheimnis für Euch zu behalten, denkt immer daran niemand darf wissen wer ich wirklich bin. Aye MyLord, aye aye ... , gab der alte Mann leicht keuchend zurück. Verzeiht, ich habe mich einen Moment hinreissen lassen. Und ich bin unserer jungen Königin dankbar für ihre Weisheit Euch in unserer Stadt willkommen zu heissen, mehr denn je. Euer Geheimnis nehme ich mit ins Grab und ich danke Euch für Euer Vertrauen, dass Ihr mir erwiesen habt. Ihr werdet es nie bereuen.
Ich konnte Euch lange genug kennenlernen McRyan, daher vertraue ich Euch, gab ihm Envi als Antwort, doch nun erklärt mir bitte wie ich diesen Kilt tragen muss. Wir sollten den Rat nicht zu lange warten lassen. Nun MyLord, wenn Ihr Euch nun von Euren Beinkleidern und Euren Stiefeln entledigen wollte werde ich Euch helfen. Kurze Zeit später war nun Envi in einen schottischen Kilt gekleidet. Etwas hilflos sah er an sich hinab, seine Füsse steckten in den typischen Lederschuhen, der Kilt reichte ihm knapp über die Knie und McRyan legte ihm die Farben der Königin noch über die Schulter. Strahlend verkündete er seinem neuen Herrn: MyLord, nun seht Ihr wahrlich wie ein echter Schotte aus. Bis in ein oder zweit Tagen haben die Schneider sicherlich die Kleidung in den Farben Eures Clans gefertigt und ich muss sagen, Eure Wahl gefällt mir sehr gut. Darf ich fragen weshalb Ihr ausgerechnet diese Farben gewählt habt ? Envi schmunzelte: Es sind die Farben des Königs von Gondor, meiner Heimat. Und da ich ja nun Gründer eines Clans werde möchte ich ihn nach meinem Haus benennen, Telcontar. McRyan nickte zustimmend: Es wird ein ehrenvoller Clan werden MyLord, dessen bin ich mir sicher.
Er wandte sich nun ab und ging zur Tür, die er öffnete. MyLord, der Rat erwartet Euch.
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Di 10 Aug 2010 - 11:11
In kleinen Schlucken trank sie den Tee, sah dabei Tarciryan zu, der in sein Spiel versunken auf dem Boden sass. Was sollte sie nun tun? Hier sitzen und warten? Das Haus blitzte vor Sauberkeit, hatten fleissige Hände während ihrer Abwesenheit, doch schon alle anfallenden Arbeiten erledigt. Bis Envi heimkam würde es sicher noch dauern und so würde es wohl von nun an immer sein. Ein tiefer Seufzer entrang sich ihren Lippen.
Entschlossen stand sie auf. Nein, dieses Warten und Nichtstun hielt sie nicht aus. Ständig daran denken müssen, Angst davor haben das sie sich jetzt vielleicht erneut entfremden könnten. Tarciryan Schatz, wir gehen noch auf den Markt. Du kannst die Tierchen da stehn lassen und weiterspielen wenn wir zurückkommen. Der Junge sah auf, Markt Mama? Ein hoffnungsvolles Leuchten stand in den Augen des 3 jährigen. Ja Liebling komm, vielleicht finden wir auch noch etwas für deinen kleinen Bauernhof. Sie hatte den Ausdruck seiner Augen wohl richtig gedeutet, denn der Kleine sprang auf und griff nach der Hand seiner Mutter.
Als sie nach gut einer Stunde zurückkehrten strahlte der Junge übers ganze Gesicht und trug seine Errungenschaften in einem Leinenbeutel mit sich. Da waren eine Futterkrippe und eine Tränke, ein kleiner Brunnen und ein paar Schafe und Schweine die ihm in seiner Sammlung noch fehlten. Rouvena selbst trug ein gut eingewickeltes Paket und hinter ihr ging ein Gehilfe des Händlers der ein Gestell trug das einer Staffelei ähnelte, nur das auf den 4 Beinen ein einfacher Holzrahmen befestigt war. Sie wies den Burschen an dieses im Wohnraum abzustellen und entlohnte ihn mit ein paar Münzen.
Vorsichtig, beinah liebevoll öffnete sie das Päckchen, zum Vorschein kam ein Samtstoff in sattem Blau, obenauf mehrere Stränge silbernen, weissen und zartrosa Fäden. Sanft strich sie mit der Hand über den Stoff, dann machte sie sich an die Arbeit.
Zuletzt von Rouvena am Mo 23 Aug 2010 - 14:20 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Di 10 Aug 2010 - 17:37
Sie hatten die kleine Kammer verlassen und McRyan führte Envi durch die Gänge der Burg bis zum grossen Saal, in dem schon alle Ratsmitglieder der Stadt auf sie warteten. Respektvoll verneigten sie sich alle als der Truchsess den Saal betrat. McRyan wiess Envi an den grossen Tisch, der mitten im Saal stand und auf dem schon einige Pergamentrollen lagen. Der Sprecher des Rates trat nun vor: Meister Envin... verzeiht MyLord ... verdammt ob ich mich je daran gewöhnen werde, fluchte er sogleich vor sich hin, ... wir sind froh, dass Ihr Euch bereit erklärt habt unsere Königin zu vertreten. Ihr wisst wir sind alle keine Heerführer sondern Bauern und Handwerker, die gerne in Frieden leben. Envi hob die Hand: Loch nam Madadh wurde zu meiner neuen Heimat, Ihr habt mich hier freundlich aufgenommen, somit liegt auch mir sehr viel am Wohle dieser Stadt, wie auch Euch allen. Lasst uns daher gemeinsam schauen, dass die Stadt weiterhin in Frieden und Ruhe leben kann und wir eventuelle Angriffe erfolgreich abwehren können. Ich bin nicht auf dem Laufenden was die Ausbauten der Verteidigung betrifft, Meister Kinley, würdet ihr mir Euren Bericht vortragen ?
Ein kleiner, untersetzter Mann löste sich von der Gruppe der Ratsmitglieder und zeigte dem Truchsessen an Hand einer Pergamentrolle wie weit der Bau voran geschritten war. In den nächsten drei Stunden liess sich Envi von jedem im Rat erklären welche Aufgabe er hatte und wie es um diese stand. Dann erhob er sich von seinem Stuhl: Meine Herren, ich danke Ihnen alle für die ausführlichen Berichte. Soweit ich es sehe läuft soweit alles im geplanten Zeitrahmen. Sobald wir den Ausbau abgeschlossen haben hätte ich noch ein paar Ideen für die Verteidigung über die wir in den kommenden Tagen reden werden. Jedoch muss ich zuerst noch etwas privates erledigen, dass mich für zwei Tage aus der Stadt führen wird. Und ich kann es nicht aufschieben. Bis zu meiner Rückkehr wird mich McRyan vertreten. Er sah in die leicht entsetzten Gesichter der Ratsmitglieder und ahnte deren Gedanken. Nun war schon die Königin vermisst nicht auch noch ihr Truchsess. Ich kehre zurück, fügte Envi lächelnd hinzu, und vielleicht finde ich auf meiner kurzen Reise ein Zeichen der Königin.
Mit einem kurzen Kopfnicken entliess er den Rat und wartete bis alle den Saal verlassen hatten um sich an McRyan zu wenden. Doch bevor er nur ein Wort sagen konnte sprach ihn dieser schon an: MyLord, müsst Ihr uns wirklich verlassen ? Hat dies nicht Zeit ? Envi legte ihm freundschaftlich die Hand auf die Schulter: Mein Freund, ich muss es tun. Es würde mir keine Ruhe lassen. Aber MyLord dann nehmt eine Leibwache mit, konterte ihm der alte Mann. Nein, antwortete ihm Envi, es muss leise und in aller Stille geschehen was ich vorhabe. Dabei könnte ich keine Leibwache gebrauchen, die mir in die Quere kommen würde. Der alte Mann seufzte vernehmlich: Ach MyLord, verzeiht mir meine Neugierde aber was zum Teufel habt Ihr nur vor ? Envi schmunzelte über die Worte des Schotten. Ich habe noch einen Sohn, im gleichen Alter wie Tarciryan und er lebt bei seiner Mutter in der Stadt der Kelten. Kurze Zeit bevor ich hier her kam war ich noch einmal dort und habe ihn gesehen. Er weiss nichts über mich und seine Abstammung, seine Mutter erzieht ihn wie einen Kelten und nicht wie einen Dúnedain, der er wirklich ist. Ich konnte seine Gaben, die ich ihm gab fühlen doch im Gegensatz zu Tarciryan werden sie unterdrückt. Rouvena lässt unserem Sohn seine Gedanken, die Mutter von Anárion jedoch nicht. Dies kann ich nicht zulassen McRyan, könnt Ihr das verstehen ?
McRyan nickte erst einmal zustimmend, fragte dann jedoch: Ihr scheint fleissig bei den Kelten gewesen zu sein wenn ihr zwei Söhne im gleichen Alter habt MyLord, kam es raunend über seine Lippen. Envi wurde verlegen: Dies ist eine lange Geschichte mein Freund. Bei Gelegenheit und einen Krug guten Whiskey erzähle ich sie Euch einmal und in dieser Hinsicht bin ich eben ein Mensch aus Fleisch und Blut und habe ebenso meine Schwächen wir auch ihr. Aber nun möchte ich nach Rouvena und meinen Sohn sehen. Für sie ist dies alles noch ungewohnt und neu. Ich bin mir sicher, dass ich ihr noch einiges erklären muss. Wiederum nickte McRyan: Der junge Ian wird wissen wo sich MyLady und der kleine Lord aufhalten, wir fragen ihn gleich. Er ging voraus und öffnete eine Tür: IAN ... wo steckst du ?, rief er in die Gänge hinaus und kurze Zeit später erschien der junge Mann im Saal. Ihr habt mich gerufen?, fragte er etwas atemlos den alten Schotten. Aye, das habe ich. Wo hält sich MyLady derzeit auf ? Ian holte noch einmal tief Luft bevor er antwortete: MyLady wollte mit ihrem Sohn zurück in das Gästehaus Sir, also habe ich sie dorthin begleitet. Meine Schwester Fiona hatte sie dort empfangen.
Envi runzelte die Stirn und fragte: Was macht deine Schwester im Gästehaus Ian ? Erst nun bemerkete der junge Bursche den Statthalter und verneigte sich: Verzeiht MyLord, McRyan hatte Fiona Euch zugeteilt. Besser gesagt MyLady zugeteilt als Zofe und damit sie sich um alles im Gästehaus kümmert. Unweigerlich musste Envi grinsen, ob dies Rouvena gefallen würde ? In Ordnung Ian, sagte er noch immer grinsend, dann zeige mir bitte den Weg aus der Burg. An den alten Schotten gewandt: Ich denke das war für heute alles McRyan, ich muss mich auch erst wieder an all dies hier gewöhnen. Sollte noch etwas wichtiges sein wisst Ihr wo Ihr mich findet. McRyan verneigte sich mit einem: Gewiss MyLord, gewiss, und Envi folgte Ian hinaus in den Gang.
Im Burghof wandte er sich dem kleinen Gästehaus zu. Was würde wohl Rouvena zu seiner neuen Kleidung sagen ? Sicherlich erst einmal lachen und er konnte es ihr nicht einmal übel nehmen. Allerdings fielen ihm auf dem Weg seine Gewänder in seiner Heimat ein, auch dort trugen Männer, vor allem die Elben, gerne lange fliessende Stoffe, jedoch auch Hosen darunter. Er öffnete die Tür des Gästehauses und rief: Rouvena ... ich bin Zuhause.
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Mi 11 Aug 2010 - 11:55
Sorgfältig und sehr straff spannte Rouvena den königsblauen Samtstoff in den Rahmen, zog hier noch etwas , da noch ein wenig und schlug dann winzige Nägel in den Rand um sicher zu sein das sich auch wirklich nichts lockerte oder verzog. erwas dünner wie gewöhnlicher Samt war der Stoff zeigte einen matten Glanz und war für ihr Vorhaben bestens geeignet. Suchend sah sie sich nach dem Kreidestift um, den sie ebenfalls erworben hatte, nahm ihn zur Hand und legte ihn noch einmal beiseite.
Tarciryan Schatz, möchtest du etwas Saft? Und ich glaube in der Vorratskammer hab ich auch noch etwas Kuchen gesehen. fragte sie den Sohn der in sein Spiel vertieft auf dem Boden sass. Der Junge blickte auf und strahlte seine Mutter an. Aye Mama, Durst und Kuchen ist guuuuut. Wann kommt Papa? Rasch holte sie dem Kind ein Stück von dem Kuchen und einen Becher Saft, stellte beides auf ein kleines Tischen. Ich weiss es nicht Liebling, Papa hat viel Arbeit nun. seufzte sie und ermahnte den Jungen: Erst essen, dann spielen. Aye. war die knappe Antwort während Tarcyrian sich schon über den Teller hermachte. Lächelnd schüttelte sie den Kopf. Ganz wie sein Vater, der auch für eine gute leckerei alles stehen lies.
Erneut nahm sie die Kreide zur Hand und begann feine Umrisse auf den Stoff zu zeichnen und bald schon waren die Mauern einer Stadt erkennbar, eine Stadt die sich an einen Berg lehnte, sich in zahlreichen Windungen nach oben streckte. Sie konnte sie vor sich sehen, die Stadt mit ihren weissen Türmen, verschlungenen Gässchen und hoch oben der Palast des Königs. So vertieft war sie in ihr Werk, das sie weder die Tür noch das Rufen hörte, das die Heimkehr des Liebsten anzeigte.
Zuletzt von Rouvena am Mo 23 Aug 2010 - 14:21 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Mi 18 Aug 2010 - 22:32
PAPA !!, kam es ihm aus dem Wohnbereich entgegen und gleich darauf fegte Tarciryan durch den Eingangsbereich auf Envi zu. Der kleine Junge streckte die Arme nach ihm aus und Envi nahm ihn schwungvoll auf. Einige Kuchenkrümel klebten um den Mund des Kindes worauf ihn Envi grinsend fragte: Was ist das denn ? Hast du Kuchen genascht ohne mich ?, sanft strich er mit einem Finger die Krümel weg. Tarciryan nickte lachend. Von Mama, gab er als Antwort und strahlte seinen Vater an. Und hast du mir noch etwas übrig gelassen ?, wollte Envi von ihm wissen während er mit seinem Sohn nun langsam in den Wohnbereich gelangte. Der Junge hielt sich einen Zeigefinger an die Lippen und sah seinen Vater ratlos an. Rouvena sass über etwas gebeugt und schien ihre Umwelt nicht mehr wahr zu nehmen. Vorsichtig liess er seinen Sohn zu Boden um Rouvena nicht zu stören und sah ihr über die Schulter. Tarciryan war schon im Begriff seiner Mama etwas zu sagen als er noch einmal seinen Vater ansah und dessen Geste sogleich richtig deutete.
Die feinen weissen Linien, die sie auf dem blauen Stoff aufzeichnete zeigten schon deutlich eine Stadt und Envi erkannte sie sofort. Das ist Minas Tirith ... , sagte er leise und erstaunt, ... woher... , doch weiter kam er nicht da sie wohl nicht mit ihm gerechnet hatte und sich erschrocken aufrichtete. Dabei traf ihr Kopf sein Kinn. Autsch, entfuhr es ihm und er rieb sich die schmerzende Stelle.
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Do 19 Aug 2010 - 1:07
Ihr Kopf fuhr in die Höhe als seine Stimme so dicht neben ihr erklang...und stiess unter sein Kinn. Schuldbewusst strich sie mit zarten Fingern darüber, sah ihn bedauernd an. Verzeih Liebster ich hab dich gar nicht kommen hören. Wie hatte ihr das nur passieren können? War sie wirklich so vertieft gewesen? Beinah erstaunt sah sie nun auf das Bild, das sich fast von allein auf den kostbaren Stoff gezeichnet hatte.
Ich ...wir waren auf dem Markt. Ich konnte nicht mehr so herumsitzen, und tun lässt man mich ja kaum noch etwas. Leise seufzte sie auf. Ich wollte...will...einen Wandteppich sticken. Aber zuerst muss ich es vorzeichnen. Was der Liebste wohl davon hielt? Tarcyrian hat sich über den Weg auch gefreut, nicht Schatz? Strahlend blickte der Junge auf.
Aye, schau Papa, Schweine und Schafe und....Papa guck doch... Ungeduldig zog der Junge an des Vaters Hand.
Zuletzt von Rouvena am Mo 23 Aug 2010 - 14:22 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Do 19 Aug 2010 - 1:56
Das habe ich nun mitbekommen ... ziemlich schmerzhaft, gab er ihr als Antwort und strich sich noch immer über die Stelle. Bevor Envi sich jedoch näher dem zukünftigen Wandteppich widmen konnte musste er sich die neuen Holzfiguren seines Sohnes ansehen. Er sank auf seine Knie und liess sich von Tarciryan jedes einzelne neue Tier zeigen und erklären. Dann wird es nun wirklich Zeit das ich dir einen Stall für all deine Tiere baue, sagte er sanft und strich dem Jungen über den Kopf. Tarciryan nickte nur während er seine kleinen Figuren auf einer imaginären Wiese aufstellte. Woher hast du dieses Bild von Minas Tirith Rouvena, fragte Envi sie leise und sah seinem Sohn weiterhin zu. Weisst du überhaupt was du aufgezeichnet hast und wo diese Stadt liegt ?
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Do 19 Aug 2010 - 11:19
Erst jetzt, wo sich Envi mit seinem Sohn beschäftigte wurde ihr die Veränderung in seinem Äusseren wirklich bewusst, und ein Grinsen stahl sich auf die roten Lippen. Liebster, hat man dich in einen Kilt gesteckt? Schau nur Tarcyrian, der Papa trägt nun auch einen Rock. Leise lachte sie, doch ihr Blick blieb weiter leicht nach innen gekehrt. Nicht hätte ihr die Veränderung in ihrem Leben mehr verdeutlichen können, als die Tatsache, das der Liebste nun aussah wie ein waschechter Schotte. Will auch ...wie Papa. klang es an ihr Ohr während die Augen wieder über die Umrisse der Stadt wanderten, die sie gezeichnet hatte. Nur mit halben Ohr hörte sie Envi wie er dem Jungen erklärte, das er gewiss auch so einen Kilt bekommen würde.
Erst die Frage des Liebsten lies Rouvena wieder zurückblicken und einen tiefen Atemzug tun. Minas Tirith...die weisse Stadt...Sitz des Königs von Gondor.... murmelte sie fast noch ein wenig abwesend. Doch dann klärte sich der Blick, die Stimme gewann an Festigkeit. Deine Stadt Envi....ich war einmal da ...ich hab sie gesehen...mein Vater nahm mich mit dorthin...mein Vater...ich kann mich an sein Gesicht nicht erinnern.... Kurz schlossen sich die Augen, ein angespannter Zug lag auf ihrem Gesicht, als wolle sie krampfhaft die Erinnerungen zurückholen.
Es sind immer nur Bruchstücke ....die kommen und wieder gehen....und wenn ich versuche mich weiter zu erinnern, entziehen sie sich als würde eine Wand dazwischenstehn. Alles was vor meinem Leben in diesem Dorf war, versinkt immer wieder im Dunkel...aber manchmal ....manchmal sehe ich Blut....viel Blut und höre Schreie....und das Kreischen riesiger, schwarzer ...Vögel? Ein wenig hilflos wirkte sie in diesem Moment, hillflos uns fast ein wenig verloren.
Zuletzt von Rouvena am Mo 23 Aug 2010 - 14:24 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena So 22 Aug 2010 - 18:14
Schweigend hatte Envi den Worten Rouvenas zugehört und versank für einen Moment ebenfalls in traurige Erinnerungen. Wie oft hatte er Blut und Schreie sehen und hören müssen in den unzähligen Kämpfen gegen die Schergen des Dunklen Herrschers. Und dann diese grossen, schwarzen und geflügelten Untiere auf denen die Nazgúl über das Land flogen wie grosse drohende Schatten und egal ob Tier oder Mensch jagten begleitet von einem ohrenbetäubenden Kreischen. Envi konnte sich nur zu gut an dieses Kreischen erinnern. Immer wieder wurde seine Stadt von ihnen angegriffen. Sie zerstörten einen Teil der Verteidigungsanlagen oder rissen Mauern und Türme ein, deren Bruchstücke auf die Stadt hagelten und Menschen unter sich begruben.
Aye, sagte er leise und nahm Rouvena nun sanft in seine Arme, ich weiss was du meinst, ich kenne diese riesigen geflügelten Tiere nur zu gut. Zu oft haben sie meine Stadt bedroht und angegriffen, ich vermute du hattest einst als kleines Mädchen einen derartigen Angriff miterleben müssen. Er küsste sie sanft auf den Kopf und sah noch einmal auf den feinen Stoff und die Zeichnung. Ich freue mich schon auf dein Werk wenn es fertig ist und dann unsere Wand zieren wird. Es wird mit Sicherheit ein wahres Schmuckstück in unserem Haus werden Rouvena. Mehr wollte und konnte er ihr im Moment nicht sagen, vor allem nicht, dass er vor noch nicht langer Zeit mit ihrem Vater gesprochen hatte. Nicht vor dem Jungen auch wenn er sich nicht sicher war wie weit Tarciryans Kräfte schon entwickelt waren und ob er sie auch schon kontrollieren konnte.
Möchtest du eine Weile an deinem Bild arbeiten Rouvena und würde es dir etwas ausmachen wenn ich mit Tarciryan eben in die Stadt gehe ? In meiner Schmiede habe ich alles um ihm einen kleinen Stall bauen zu können für seine Tiere. Wir wären nicht lange weg. Und wenn wir zurück kehren setzen wir uns zusammen und geniessen ein gutes Abendessen. Der kleine Junge sah seinen Vater begeistert an, alleine wohl schon die Vorstellung er dürfte mit ihm in die Schmiede gehen schien ihn zu erfreuen und dann vielleicht auch noch helfen dürfen einen Stall zu bauen wäre das Grösste.
Thema: Re: Die Rückkehr von Rouvena Di 24 Aug 2010 - 8:47
Die Stirn an seine Schulter gelehnt nickte sie nur zu seinen Worten, sah die geflügelten Untiere vor sich und schauderte. Gewaltsam riss sie sich aus den düsteren Erinnerungen, die wie stets eine Leere nach sich zogen. Irgendwann würde sie sich vollständig erinnern, dessen war sie sich auf einmal sicher und wusste plötzlich nicht mehr ob sie das überhaupt wollte.
Sein sanfter Kuss auf ihr Haar holte sie zurück in die Gegenwart. Erst jetzt fiel ihr auf das etwas anders war als sonst. Noch nie war er heimgekommen ohne einen Begrüssungskuss und nun hielt er sie im Arm und küsste ihren Kopf als wäre sie seine Schwester nicht seine Frau. Langsam löste sie sich aus seinen Armen, nickte leicht. Geht nur, es ist ja noch Zeit. lächelte sie ein wenig mühsam, und wischte Tarcyriyan einen letzen Kuchenkrümel vom Mund.